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Initiationssakramente - die Taufe: grundsätzliches und biblisches

Die Taufe ist das grundlegende Sakrament. Ohne sie kann kein anderes gültig und wirksam empfangen werden. Sie gehört logisch mit den anderen beiden Initiationssakramenten Kommunion und Firmung zusammen. Dort, wo Erwachsene getauft werden, sollten auch diese Sakramente immer zusammen gespendet werden, um diese Einheit zu verdeutlichen.

Taufe praktisch: Ablaufplan biblische Texte; Wie & wo anmelden; Fürbitten

Die Taufe ist das eröffnende Sakrament, das in die Kirche Einführende. Jedes weitere ist nur möglich und sinnvoll, wenn die Taufe gespendet worden ist. Aus Markus 16,16Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. und anderen Stellen wurde bald herausgelesen – vor allem von Augustinus – dass jemand, der nicht getauft sei, unfähig sei, die Gnade Gottes zu empfangen. Streng genommen folgt aus dieser Stelle isoliert gelesen:Wer nicht glaubt, kann nicht getauft werden. Wer nicht getauft wurde bevor er starb, ist verdammt. Auf gut deutsch: Alle, die noch nicht zu einem angemessenen Vernunftgebrauch gekommen sind, Säuglinge, Frühgeburten, schwer geistig Behinderte, oder Menschen, denen das Evangelium nicht angemessen verkündet worden ist oder konnte, sind verdammt. Das sind immerhin über 60% der Weltbevölkerung. So ein Bibelverständnis führte in der in der Kirchengeschichte immer wieder zu recht eigenwilligen Aktionen von heroischem persönlichem Einsatz in der Mission bis hin zu Zwangstaufen, um das ewige Leben der Menschen zu retten. Natürlich widerspricht dieses Bibelverständnis fundamental dem barmherzigen Gott und natürlich auch dem, was wir in der Schrift nachlesen können. Warum soll jemand verdammt sein, nur weil er nicht die Gelegenheit hatte, sich zu bekehren? Die Schrift so zu lesen, wie ich es gerade getan habe, ist vorgekommen; es ist aber natürlich falsch. Sie ist immer im Gesamtzusammenhang der Bibel und im Kontext der Kirche zu lesen. Was bedeutet das?

Der große Zusammenhang in dem alle Texte der Bibel stehen ist, das Erbarmen Gottes und Seine Liebe zu uns, die Er uns direkt oder vermittelt schenkt. Andere biblische Zugänge zu Gott außer durch die Reihenfolge: "Glaube und anschließende Taufe" in der Heiligen Schrift: Glaube allein von keinem Apostel (Lukas meint den 12er-Kreis) und schon gar von keiner großen Gestalt des Alten Bundes ist gesagt, dass sie sich haben auf den Namen des dreifaltigen Gottes taufen lassen. Da aber Jesus in Lk 20,37f zum Beispiel das Weilen der Patriarchen bei Gott bezeugt, scheint auch dieser Zugang bewährt. Hier könnte man auch die ganzen Bluttaufen nennen, wo Taufbewerber, die nicht mehr hatten getauft werden können, den Märtyrertod für Jesus gestorben sind. Es wäre schon sonderbar anzunehmen, diese wären verloren, weil sie das Pech hatten, gerade kein Wasser bei der Hand gehabt zu haben. Barmherzig handeln In der großen Gerichtsrede in Matthäus 25,31-46 wird nichts vom Glauben erzählt, sondern nur davon, dass Menschen barmherzig gehandelt haben und andere nicht. Die Unbarmherzigen erhalten die Verdammnis, die Barmherzigen, hier ohne (!) Glauben, das ewige Leben – und zwar deswegen, weil sie ihrem Herzen und Gewissen folgend getan haben, was Gottes Wille ist: Barmherzigkeit Gottes gegen die Armen Lk 16,19-31. In diesem Gleichnis ist der Arme gut, weil er sich durch sein Elend nicht verbittern, zum Zorn und zur Gewalt hinreißen läßt. Der Reiche ist nicht wirklich böse, er ist unaufmerksam und damit – de facto unbarmherzig. Der Arme wird getröstet. Von "Glauben" ist auch hier keine Spur. Gott liebt die Armen. All das sei nur gesagt, um zu zeigen, dass Gott viele Wege kennt, um Menschen zum Heil zu führen, aber für uns gibt es neben dem sicheren bewährten Weg des Evangeliums und einigen schwereren nur durch unser Gewissen, auch viele abschüssige Wege, die ins Verderben führen. Darum ist der Weg innerhalb der Kirche der beste Weg zu Gott.

Was ist bzw. was bewirkt die Taufe? Lest dazu hier weiter: Wirkung der Taufe