Charismatiker

Charismen - Biblisch

"Charisma" ist ein griechisches Wort und bedeutet soviel wie "Gnadengabe". Gemeint ist damit in der Bibel ein Geschenk Gottes, womit die Gemeinde aufgebaut werden soll (Vgl 1 Kor 12-14). Unbestritten sind dabei die drei sogenannten theologischen Tugenden "Glaube, Hoffnung und Liebe" die wichtigsten Gaben. 1 Kor 13.

Aber auch die sogenannten leuchtenden (weil sie auffallen) Gnadengaben sind in der Kirche nie verschwunden. Das Sprachengebet (sprechen in Sprachen, die man nicht gelernt hat), Prophetie, Heilungsgabe... all das gab es immer wieder in der Kirchengeschichte bei den Heiligen. Kurz vor Beginn des Jahres 1900 betete der Papst um ein neues Pfingsten in der Kirche. Und es geschah in den Vereinigten Staaten im evangelischen Bereich. Hieran sieht man auch gut, dass es nur eine Kirche gibt, auch wenn wir sie aus diversen Gründen (meist, weil wir lieblose Rechthaberei für die "Wahrheit Christi" halten) immer wieder in getrennte Konfessionen zerreißen;, denn die Kirche, das ist der Leib Christi zu dem alle gehören, die auf den Namen des Dreifaltigen Gottes getauft sind - denn der Christus ist nur einer. (Hinweis: im evangelischen Bereich bedeutet der Begriff "Kirche" umgangssprachlich etwas anderes.)

Die Sehnsucht wuchs jedenfalls, dass diese leuchtenden Gnadengaben wieder verstärkt ausgeschüttet werden über viele, nicht nur über einzelne. Ende 1967 begann auch in der katholischen Kirche dieser Aufbruch neu. Man betete um eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes und seiner Charismen. Mittlerweile bekennen sich etwa ein Drittel aller Christen zu einer Denomination oder Bewegung, die diese Gebetsformen pflegt. Innerhalb der katholischen Kirche sind es 90.000.000. Das sind ca 9% aller Katholiken. (250 Mio Pfingstler, ca 40 Mio verschiedene evangelische und freikirchliche Richtungen)

Die folgenden Seiten wollen die Phänomene, die sich dabei bis heute zeigen, erklären und für "Nicht-Charismatiker", verständlich machen. Ich möchte gleich hier erwähnen, dass ich, obwohl ich selber gern so bete, diese Art des Gebetes weder für einzig mögliche, noch einzig richtige halte. Ich selber bete, indem ich verschiedene Gebetsmethoden verwende. Es gibt immer Zeiten, in denen die eine Art zu beten besser hilft mit Gott in Kontakt zu sein als eine andere. Wichtig ist nur - egal wie man betet - in den Frieden Christi zu kommen und Seine Weisung und Seinen Trost zu spüren oder mindestens zu ersehnen, und dass die Sehnsucht genährt wird, für die Einheit der Kirche und die Menschen in dieser Welt zu arbeiten. Es kann sogar sein, dass man von dieser Art des Betens ganz wegkommt. Egal, wichtig ist und bleibt die lebendige Beziehung zum Herrn und zu Seiner Kirche; denn an der Einheit der Jünger soll die Welt erkennen, daß der Vater den Sohn gesandt hat (Joh 17, 20 - 23).